Am Pfingstsonntag, 8. Juni feierten wir in der Kreuzkirche am Ölrain die Konfirmation von 17 Jugendlichen aus Bregenz und Feldkirch.
Männer.Feuer.Gespräch am 10. Juni 2025

Am 10. Juni haben wir uns wieder beim sogenannten Männerfeuer zwischen Kirche und Gemeindesaal getroffen. Ein paar Männer aus der Gemeinde, ein paar Holzscheite, eine Feuerschale. Mehr brauchte es nicht, um in ehrlichen, offenen Gesprächen der Frage nachzugehen: Wie kann unser Handeln heute dazu beitragen, dass auch unsere Enkel noch unsere Gemeinde und unsere Gemeinschaft erleben können? Oder konkreter: Was können wir tun, damit unsere Kirchengemeinde, unsere Gottesdienste und unsere Begegnungen lebendig bleiben?
Als wir gemeinsam das Feuer in der bereitgestellten Schale zwischen unserer Kirche und unserem Gemeindesaal anzündeten, war es noch hell. Es knisterte und wir fingen an, unsere Gedanken zu sortieren, auszusprechen und zu teilen. Es wurde nicht diskutiert, sondern zueinander gesprochen und einander zugehört. Kein Urteil, keine Bewertungen. Nur Männer, die sich auf Augenhöhe begegnen. Und es wurde schnell deutlich: Solche Gelegenheiten der Begegnung gibt es kaum noch im Alltag. Orte, an denen man einfach sagen kann, was einen gerade beschäftigt.
Natürlich haben wir auch über die erlebte Realität in unserer Gemeinde gesprochen: Unser Sonntagsgottesdienst ist oft nur noch mit 15 bis 20 Menschen besetzt, das Durchschnittsalter steigt, der Pfarrer wird künftig seltener vor Ort und öfter in Wien sein, die Stelle der Gemeindepädagogik ist seit langem unbesetzt. Wir hätten sagen können: „Da lässt sich nichts machen.“ Aber genau das wollten wir nicht!
Stattdessen haben wir uns gefragt: Was können wir einfach und konkret tun, um einander in unserer Gemeinde wieder näherzukommen? Um bei uns Gemeinschaft zu ermöglichen, die uns trägt und die uns erträgt. Es entstanden Ideen für kleine, machbare Dinge, die einen Gemeindebesuch zu einem erlebbaren Miteinander werden lassen:
Wie wäre es, wenn der Gottesdienst künftig um 11:00 Uhr beginnt und im Anschluss ein kleiner Imbiss angeboten wird? Brot und Würstchen reichen, eine einfache Suppe teilen. Hauptsache: Miteinander essen, reden, zuhören, bleiben und gesehen werden.
Oder wir laden ein zu einem einfachen Frühstück vor dem Gottesdienst oder an einem festen Wochentag. Auch ist ein monatliches Kaffeetrinken schnell machbar, bei dem jede*r etwas mitbringt: Kekse, Kuchen, Geschichten, Gedanken oder Zuhörkompetenz.
Und was wäre mit Gesprächskreisen, die sich an bestimmte Gruppen richten wie junge Eltern, Alleinlebende, neu Zugezogene oder die sich mit aktuellen Fragen des Lebens aus der Sicht unseres Glaubens beschäftigen?
All das sind keine großen Projekte. Aber sie würden einen erkennbaren Unterschied machen. Das Entscheidende ist: Es braucht für jede dieser Ideen genau eine Person, die sagt: „Das ist mein Ding. Das mach ich.“ – Und diese Person macht dann auch nur das. Keine Mehrfachbelastung, keine „Kannst-du-nicht-auch-noch...?“ sondern echte Beschränkung einer klaren Verantwortung.
Das alles besprachen und bedachten wir beim Männerfeuer, das die ganze Zeit von Helligkeit umhüllt war. Wie die letzten Male auch blieben immer vorbeigehende Menschen mit und ohne Hund stehen. Manche schauten. Manche beachteten und bemüht nicht. Bei sehr langsam abnehmendem Tageslicht löschten wir gegen 21:15 Uhr gemeinsam das Feuer. Doch die Wärme dieses Abends, die Gespräche und Ideen glimmen weiter. Vielleicht auch bei Ihnen, jetzt, beim Lesen.
Und wenn Sie jetzt denken: „Vielleicht könnte ich mich ja doch irgendwo einbringen…“ – dann sprechen Sie mich gerne an. Es muss nicht groß sein. Nur ehrlich. Und enkeltauglich.