Manchmal braucht es nicht viel: ein Feuer, ein paar ehrliche Worte, offene Ohren und den Mut, sich Fragen zu stellen, die im Alltag oft keinen Raum finden.
Männer.Feuer.Gespräch am 13. Mai 25

Manchmal braucht es nicht viel: ein Feuer, ein paar ehrliche Worte, offene Ohren und den Mut, sich Fragen zu stellen, die im Alltag oft keinen Raum finden. Genau das geschah wieder beim Männerfeuer zwischen Kirchengebäude und Gemeindesaal am 13. Mai. Es wurde wieder ein besonderer Abend nach dem Motto: Mehr als Alltag. Mehr als Langeweile. Mehr als du denkst. Du hast vieles und doch bleibt manchmal etwas offen. Der Alltag läuft, das Konto ist ziemlich ausreichend, der Kalender ist voll. Und dennoch fehlt da etwas. Es gibt zu viel Oberfläche und viel zu wenig Tiefe.
Genau deshalb trafen wir uns zum monatlichem Männerfeuer am 13. Mai zwischen Kirche und Gemeindesaal, zwischen Glut und Gespräch, zwischen Himmel und Erde. Wir Männer trafen uns um die Feuerschale herum. Kein Programm. Keine Bühne. Nur Holz, Glut, Sitzbänke. Zeit und Raum für alles, was sonst oft keinen Platz findet.
Unser Küster Martin hatte das Holz vorbereitet. Die zwei Bänke standen links und rechts vom Feuer. Es war genug Platz für alle Männer und für alle Gedanken, die in uns brannten. Der Himmel schenkte und ein abendlich stilles Licht. Der Abend wurde dann dunkler. In uns blieb es hell, nicht nur wegen dem Feuer.
Zu Beginn ging es um unseren Pfarrer und seine Wahl zum Landessuperintendent. Ein Auftrag mit Gewicht, ein Zeichen von Vertrauen. Wir sind dankbar dafür und zugleich auch nachdenklich. Wien ist weit. Die vielen Fahrten werden ihn oft von uns fernhalten. Seine Zeit in unserer Gemeinde wird knapper werden.
Was bedeutet das für uns? Was trägt unsere Gemeinde, wenn Gewohntes sich verändert? Wer hält zusammen, wenn Strukturen wanken?
Diese Fragen blieben nicht theoretisch, sondern führten zu relativ konkreten Vorstellungen: Wie wäre ein monatliches Treffen, ganz ohne Zwang. Einfach kommen. Vielleicht Bibel lesen. Vielleicht zusammen essen. Oder spazieren und dabei reden. Offen. Ehrlich. Neugierig. Ohne Maske. Mit Sinn.
Während des gemeinsamen Redens, Zuhörens und Schweigens wurde uns immer wieder bewusst, dass wir letztlich nicht allein sind. Gottes Geist wirkt. Auch hier, auch jetzt, auch in uns. Dieser (Heilige) Geist wirkt im Kleinen. In Worten der Hoffnung. Im ehrlichen Satz. Im stillen Zuhören. In Fragen, für die es keine schnellen Antworten gibt. Von diesen Gedanken waren wir um die Feuerschaler herum berührt.
Unser Männerfeuer war kein Event. Keine Show. Kein Selfie-Ort. Es war einfach da. Still. Echt. Ein Moment, der trägt. Immer wieder blieben vorbeigehende Menschen stehen. Mit und ohne Hund. Mit und ohne Fahrrad. Mit anderen zusammen oder mit sich allein. Manche schauten. Manche schauten bemüht nicht zu uns. Niemand störte. Manche staunten. Bei zunehmender Dunkelheit löschten wir gegen 21:15 Uhr gemeinsam das Feuer. Der Rauch verzog sich schnell. Aber das Erlebte blieb.
Vielleicht geht es Ihnen ähnlich. Sie sind irgendwie in der Kirche. Doch auf Abstand. Fühlen Sie sich eingeladen zum nächsten Männerfeuer. Einfach dabei sein, ohne Erwartungen erfüllen zu sollen. Sie sind willkommen. Vielleicht wartet Sie etwas, was Sie nicht erwarten.