Beim Männerfeuer am 13.11.2024 saßen Menschen wie seit Urzeiten um ein Feuer. Die Wärme spendete ihnen Licht und Leben, wärmte Körper und Seelen.
Andreas Osiander (1498-1552)
Ausgerechnet durch die Streitschriften seines Lehrers, des Ingolstädter Professors Johannes Eck, wurde Andreas Osiander auf die Theologie Luthers aufmerksam. Leidenschaftlich griff er die neuen Ideen auf und wurde zum wichtigsten Reformator in Nürnberg. Zusammen mit dem Maler Albrecht Dürer und dem Meistersinger Hans Sachs setzte er die Reformation in Nürnberg durch. Im Jahr 1533 verfasste er eine Kirchenordnung, die den Protestantismus weit über Nürnberg hinaus stark beeinflusste.
1549 wurde Osiander an die erst wenige Jahre vorher gegründete Universität Königsberg berufen. Dort geriet er mit Phillip Melanchton, einem engen Weggefährten Luthers, in eine heftige Auseinandersetzung über die Rechtfertigungslehre.
Aber nicht nur in dieser Frage ging Osiander andere Wege als Martin Luther. Insbesondere lehnte er die Judenfeindlichkeit Luthers entschieden ab: „Wie schade, trotz allem verehrter Martinus, dass ich vor Deinem Tod nicht mehr mit Dir disputieren konnte“, schrieb er nach Luthers Tod im Jahr 1546. Und weiter: „Ich hätte gern mit Dir noch über Deine Ausführungen zu den ‚Jüden und ihren Lügen‘ disputiert. Ausführungen? Was sage ich?! Anwürfe, schlimmste und ungerechtfertigte Kränkungen des erwählten Volkes waren das, die ich niemals billigen kann. … Deshalb habe ich mich immer für einen echten Dialog mit den Juden und für ihre Rechte eingesetzt.“