Beim Männerfeuer am 13.11.2024 saßen Menschen wie seit Urzeiten um ein Feuer. Die Wärme spendete ihnen Licht und Leben, wärmte Körper und Seelen.
Anna Zwingli 1484-1538
Anna Zwingli, geborene Reinhart, darf für die damalige Zeit durchaus als emanzipierte Frau bezeichnet werden. Nach dem Tod ihres ersten Ehemanns musste sie sich und ihre drei Kinder im Zürcher Höfli durchbringen. Hier lernte sie Huldrich Zwingli kennen und pflegte ihn 1519 während seiner Pesterkrankung. In der Hoffnung auf eine Lockerung des Zölibats beschlossen sie bereits ein Jahr später, so bald wie möglich zu heiraten. Es dauerte aber bis 1524, bevor Zwingli die Ehe durch eine öffentliche Hochzeit im Zürcher Großmünster kundtat.
In der damaligen Zeit war die Priesterehe noch heftig umstritten. Und hierin liegt wohl auch der Beitrag Anna Zwinglis zur Reformation: sie zeigte, wie Ehe und Familie eines Pfarrers gelingen konnte. Trotz fortgeschrittenen Alters (sie war bei der Eheschließung bereits 38 Jahre alt) bekamen die Zwinglis noch vier Kinder. Es ist nicht überliefert, inwiefern Anna Zwingli in der Gemeinde mitarbeitete. Es ist anzunehmen, dass sie Gäste und Glaubensflüchtlinge umsorgte, wie z. B. ihre Kolleginnen in Straßburg es taten.