Beim Männerfeuer am 13.11.2024 saßen Menschen wie seit Urzeiten um ein Feuer. Die Wärme spendete ihnen Licht und Leben, wärmte Körper und Seelen.
Helena von Freyberg (1491-1545)
Helena von Freyberg wurde in Münichau, einem Schloss in der Nähe von Kitzbühl, geboren. 1526 schloss sie sich der radikal-reformatorischen Täuferbewegung an. Das war für damalige Verhältnisse durchaus unüblich, da die Anhänger der Bewegung in erster Linie aus dem eher ungebildeten Milieu der Bauern und Handwerker stammten.
Diese Hinwendung zu den Täufern dürfte weitgehend im Geheimen verlaufen sein, dennoch wurden die Behörden im Lauf der folgenden Jahre zunehmend misstrauisch. So wurde ihr zum Beispiel verboten, Täufer in den Gefängnissen zu besuchen. Die Täufer wurden vom Beginn der Bewegung an sowohl von Katholiken als auch von Protestanten gnadenlos verfolgt. 1530 wurden die Güter Helenas eingezogen, und sie musste Tirol verlassen, um ihr Leben zu retten. Auch in Konstanz, wo sie sich daraufhin niederließ, wurde sie nach kurzer Zeit wieder ausgewiesen.
Helena von Freyberg distanzierte sich daraufhin von den Täufern, wohl weniger aus Überzeugung als um weiterer Verfolgung zu entgehen. Dieser Widerruf dürfte sie aber ihr Leben lang schwer belastet haben. Davon zeugt ein Jahre später niedergeschriebenes Schuldbekenntnis, in dem sie diesen Schritt zutiefst bedauert.
Im weiteren Verlauf kam Helena nach Augsburg, wo sie im Jahr 1535 verhaftet und wiederum ausgewiesen wurde. Helena von Freyberg dürfte ihr Leben lang über eine reine täuferische Gefolgschaft weit hinausgegangen sein. Sie dürfte sich aktiv für die Festigung und Verbreitung des Glaubens eingesetzt haben.