Beim Männerfeuer am 13.11.2024 saßen Menschen wie seit Urzeiten um ein Feuer. Die Wärme spendete ihnen Licht und Leben, wärmte Körper und Seelen.
Huldrych (Ulrich) Zwingli 1484-1531
Als Sohn reicher Bauern konnte Zwingli als Kind eine gute Ausbildung genießen und begann bereits mit 14 Jahren zunächst an der Universität Wien, später in Basel zu studieren. Er wurde zum Priester geweiht und studierte Theologie. Im Jahr 1518 wurde er zum Leutpriester im Großmünster in Zürich gewählt.
Er brach mit der Tradition der vorgeschriebenen Sonntagslesungen und begann das Matthäusevangelium auszulegen. Eine überstandene Pesterkrankung brachte ihn zur Erkenntnis, dass allein Gottes Gnade den Menschen erlösen kann. Gottes Gnade wird in und durch Jesus Christus sichtbar und erlebbar, wie es die Bibel belegt. Die biblischen Texte hatten daher für Zwingli größte Bedeutung. Zwingli begann gegen alles in seinen Augen Nicht-Biblische zu predigen. Er kämpfte gegen die Verehrung von Heiligen, Bildern und Reliquien, gegen den Zölibat und das kirchliche Verständnis von Eucharistie.
Aufgrund von Äußerungen Zwinglis in einem Disput mit dem Bischof von Konstanz erteilte Pabst Hadrian VI. Zwingli Kanzelverbot. Der Rat von Zürich lud Zwingli zu einem Disput, wo dieser seine in 67 Artikel zusammengefassten reformatorischen Gedanken diskutierte. Der Rat ließ sich von Zwingli überzeugen und erklärte Zwinglis Thesen für schriftkonform. Somit übernahm der Rat in Zürich die Funktion der Kirche.
Ab 1522 wurde die Reformation in Zürich umgesetzt und breite sich von dort allmählich aus. Trotz gewisser Annäherungen zwischen den Reformatoren Luther und Zwingli kam es 1529 beim Marburger Religionsgespräch zu einem Bruch zwischen einer reformierten und einer lutherischen Kirche aufgrund des unterschiedlichen Abendmahlsverständnisses.
Zwingli starb 1531 in der Auseinandersetzung zwischen katholischen und reformierten Kantonen im 2. Kappeler Krieg in einer Schlacht unweit des Klosters Kappel.