Philipp Melanchthon (1497-1560)

Philipp MelanchthonPhilipp Melanchthon zählt neben Martin Lut­her zu den wichtigsten Reformatoren. Bereits mit 12 Jahren begann er in Heidelberg zu studieren, machte mit 17 seinen Magister und wurde mit 21 Jahren als Professor für Altgriechisch an die neu gegründete Universität in Wittenberg berufen. Gleich in seiner Antrittsrede sprach er von einer Universitätsreform und forderte die Studenten auf: „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“

Neben seiner Lehrtätigkeit besuchte er Vorlesungen bei Martin Luther und unterrichtete diesen wiederum in Altgriechisch. Zwischen den beiden Männern entwickelte sich eine lebenslange Freundschaft, von der Melanchthon sagte: „Ich würde lieber sterben, als von diesem Manne getrennt zu sein.“ Gemeinsam verfassten sie unzählige reformatorische Schriften, Schul- und Gottesdienstordnungen und arbeiteten an der Bibelübersetzung. In Augsburg schrieb er die wichtigste protestantische Bekenntnisschrift, die „Confessio Augustana“.

Nach dem Tod Luthers 1546 übernahm Melanchthon die führende Stellung unter den Wittenberger Reformatoren. Melanchthon gründete viele Schulen und Universitäten, verfasste zahlreiche Schriften und stand mit Gelehrten in ganz Europa in Kontakt. Er beeinflusste maßgeblich das Bildungswesen des 16. Jahrhunderts. Zu Recht ging er als „Prae­­ceptor Germaniae (Lehrer Deutschlands)“  in die Geschichte ein.