Ein Silberahorn darf weiterleben

Bei einem an der Riedergasse stehenden mächtigen Silberahorn sind im Winter zum wiederholten Mal seitlich auskragende Äste durch die Schneelast abgebrochen und dabei unter anderem auch auf die Straße gestürzt. Im Frühjahr wurde das Problem durch Vertreter der Pfarrgemeinde und der Stadtgärtnerei erörtert. Als Problemlösung wurden die Varianten Rückschnitt oder Komplettfällung in Betracht gezogen.

Es handelt sich bei dem Baum um einen Silberahorn, der als sogenannter „Habitatsbaum“ gerade im städtischen Bereich einen wertvollen ökologischen Beitrag leistet. Als Biotop- oder Habitatbaum werden Bäume bezeichnet, die besondere Lebensräume (Biotope, Habitate) für andere Lebewesen anbieten. Hierbei handelt es sich oft um sehr alte, zum Teil auch bereits absterbende oder tote Bäume. Aber auch Bäume mit besonderen Wuchsformen, mit größeren Stamm- oder Rindenverletzungen oder mit hohem Totholzanteil bieten vielen Tieren, Pflanzen oder Mikroorganismen einen Lebensraum. Aus obigen Gründen sprach sich der Vertreter der Stadtgärtnerei für einen Rückschnitt aus.

Die daraufhin durchgeführte Erhebung der Kosten ergab, dass eine Komplettfällung etwas günstiger ist als ein Rückschnitt. In der Diskussion und Beschlussfassung im Presbyterium gab die im evangelischen Kirchenrecht verankerte Schöpfungsverantwortung letztlich den Ausschlag für einen Rückschnitt des Baumes. Die Arbeiten wurden durch die Stadtgärtnerei prompt und fachmännisch im Sommer durchgeführt.