Fahrt in den Herbst mit großen Eindrücken

Das Thema des heurigen Gemeindeausflugs „Romanik auf der Insel Reichenau“ am 16. Oktober weckte offensichtlich lebhaftes Interesse. Lange vor Anmeldeschluss war schon absehbar, dass ein 30-Sitzer nicht ausreichen würde. Es musste also ein Bus mit 50 Plätzen geordert werden. Entgegen der ursprünglichen Wetterprognose entwickelte sich dazu noch ein prächtiger Herbsttag, der entschieden zur Zufriedenheit beitrug.

Pünktlich erreichten wir unser erstes Ziel, die Abteikirche des im Mittelalter berühmten Klosters Reichenau, das Münster St. Maria und Markus. Der sehr kompetente Führer verstand es gut, Wissenswertes humorvoll und mit Anekdoten gewürzt vorzutragen. Wie schnell dabei doch eine Stunde vergeht! Draußen wartete bereits die Führerin, die uns zur frühromanischen Georgskirche begleitete. Sie ist berühmt für ihre Wandmalereien aus dem 10. Jahrhundert. Spätestens jetzt versteht man, dass die UNESCO die gesamte Insel im Jahr 2000 zum Weltkulturerbe erklärt hat.

Als letztes sakrales Highlight stand die Kirche St. Peter und Paul auf dem Programm. Der Gedanke an das Mittagessen, der sich schon bei manch hungrigem Teilnehmer störend in die Kunstbetrachtung mischte, musste daher aufgeschoben werden. Hier fiel vor allem der krasse stilistische Gegensatz zwischen ruhiger Romanik in der Apsis und verspieltem Rokoko im Hauptschiff auf. 

Im Restaurant „Zum alten Mesmer“ wurden wir bereits erwartet und mit größter Freundlichkeit bedient. Gut erholt stiegen wir wieder in den Bus, von dem aus unsere Führerin Interessantes aus dem Wirtschaftsleben der Insel erzählte. Als Höhepunkt des Nachmittags brachte sie uns auf den „Gipfel“ der Insel – ganze 40 Meter über dem See –  von dem aus sich eine unerwartete Fernsicht öffnete: Von den Vulkanhügeln im Hegau über den Untersee bis zum Konstanzer Münster reichte der Blick. Als Überraschung präsentierte sich die Reiseführerin als Gastgeberin und kredenzte selbst angebauten Wein, der, an diesem einmaligen Ort getrunken, einen genussvollen Ausklang dieser Kulturfahrt bescherte.                                   

Text und Bilder: Hermann Thüringer