Männer.Feuer.Gespräch am 11. März 2025

Was zählt wirklich und auf was kann ich verzichten? Unter Frage stand das Männerfeuer vom 11. März zwischen Gemeindesaal und Kirchengebäude an der Feuerschale. Das recht grob geschnittene Holz war feucht und ließ sich nicht zu leicht entzünden. Da war es gut, auf das praktische Erfahrungswissen eines Pfadfinders zurückgreifen zu können.

Wirtschaftliche Herausforderungen, politische Spannungen und eine zunehmende gesellschaftliche Spaltung unseren Alltag immer deutlicher. Menschen sorgen sich um die steigenden Lebenshaltungskosten, um die Zukunft ihrer Kinder oder um den gesellschaftlichen Zusammenhalt oder darum. Mitten in all diesen Herausforderungen erlebt wohl jeder Mensch Momente, in denen er sich zu fragen beginnt: Was bleibt, denn das Unwesentliche wegfällt? Was trägt mich und was ist letztlich Ballast, den ich loslassen könnte?

In einer Zeit, in der wir von Terminen, Erwartungen und materiellen Zwängen umgeben sind, ist es eine befreiende Erfahrung, sich von dieser Frage berühren zu lassen. Umgeben von zunehmender Dunkelheit gab es am wärmenden lichten Feuer Gelegenheit, bewusst innerzuhalten und sich dieser Frage zu stellen.

Sind es materielle Dinge, von denen ich mich lösen sollte? Sind es bestimmte Erwartungen, der Leistungsdruck oder immer noch nachwirkende Verletzungen, die ich loslassen sollte? Und was sind die „Schätze im Himmel“, die mein Leben bereichern und erfüllen können? Es steht zwar geschrieben, ich solle mein Leben nicht „auf Sand, sondern auf Fels“ bauen. Aber was kann das heute für mich konkret bedeuten?

Das Feuer in der Feuerschale brachte wärmendes Licht in so manchen kalten, dunklen Gedankengang. Beispielsweise die Frage, auf welche Form von Sicherheit ich setze und wie groß mein Mut ist, sich den in mir auftuenden Unsicherheiten, Befürchtungen und Ängsten wirklich zu stellen.

An diesem Abend war ich die meiste Zeit allein. Wie immer kamen ab und zu ein paar Leute mit und ohne Hund vorbei und staunten über das, was sie sahen. Manchmal ergaben sich kurze Gespräche, aber die meiste Zeit blieb ich mit dem knisternden Feuer und mir allein. Die Zeit ohne Gespräche erlebte ich als Auszeit vom hektischen Alltag, als befreiende Einladung, sich wichtigen Fragen zu stellen, und als stille Ermutigung, nach wirklich tragenden Antworten zu suchen.

Es wurde immer kälter, aber das Feuer wärmte gut. Gegen 21.15 Uhr begann ich, das Feuer in der Schale zu löschen. Der Rauch verzieht sich schnell, aber das Erlebte wirkt nach. Mir ist klarer geworden, worauf ich zählen und worauf ich verzichten möchte.

 

Text: Falko Wilms