Zum 90. Geburtstag von Prof. Hans Küng, einem Ökumeniker der ersten Stunde

Der emeritierte Tübinger Theologieprofessor Hans Küng begeht am 19. März 2018 seinen 90. Geburtstag. 

Durch sein theologisches Arbeiten wurde Küng zu einem der profiliertesten christlichen Theologen der Gegenwart. Der Ökumene-Experte, der 1962 von Papst Johannes XXIII. zum offiziellen Berater des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 bis 1965) ernannt wurde, gilt bis heute als einer der bekanntesten Papstkritiker.

Mit seinen Publikationen beschwor er einen Konflikt mit den deutschen Bischöfen und schließlich mit dem Vatikan herauf, der sich Ende 1979 zuspitzte: Das römische Lehramt entzog ihm die "Missio Canonica": Küng verlor das Recht, als katholischer Theologe zu lehren. Besonders seine Kritik an der Unfehlbarkeit des Papstes, seine Vorschläge für eine Reformation der katholischen Kirche sowie sein Christusbild wurden beanstandet.

Das ökumenische Ziel ist für ihn die Wiedervereinigung aller christlichen Kirchen. Doch auch die Grenzen des Christentums wurden ihm im Laufe seines Arbeitens zu eng.  In seinem 1990 vorgelegten Projekt "Weltethos" hat Küng die Idee entwickelt, dass kein Frieden unter den Nationen herrschen kann ohne Dialog und Frieden unter den Religionen. In seiner "Stiftung Weltethos" will er aus Sorge um das Weltganze das Beste aus allen Weltreligionen zusammenführen.