Am 9. Oktober fand wieder ein Männergespräch an der Feuerschale statt.
Martin Luther (1483-1546)
In jungen Jahren schien der Weg Luthers klar vorgezeichnet. Geboren in Eisleben, besuchte er kirchliche Schulen in Magdeburg und Eisenach und begann 1501 dem Wunsch des Vaters entsprechend ein Jus-Studium. Aufgrund eines Gelöbnisses brach er jedoch 1505 das Studium ab und trat in den Augustinerorden ein. Nach einem Theologiestudium wurde er Professor an der neugegründeten Universität Wittenberg.
Luther kam zu der Überzeugung, dass der in der Kirche übliche Ablasshandel nicht gerechtfertigt sei und übte Kritik, die im Anschlag seiner 95 Thesen (geschichtlich nicht belegt) am 31. Oktober 1517 gipfelte. Auch der Vorwurf von Ketzerei und die Bannandrohung 1520 brachten Luther nicht dazu, zu widerrufen. Nein, er verbrannte die Bulle sogar in der Öffentlichkeit und wurde daraufhin 1521 exkommuniziert. Im selben Jahr verweigerte er am Wormser Reichstag auch dem Deutschen Kaiser Karl V. den Widerruf seiner Schriften, worauf hin die Reichsacht über Luther und seine Anhänger verhängt wurde.
Der sächsische Kurfürst Friedrich der Weise ließ Luther auf die Wartburg entführen, um Luthers Leben zu schützen. Dort übersetzte er innerhalb von 10 Monaten das Neue Testament ins Deutsche. Schon 1522 kehrte Luther nach Wittenberg zurück und nahm dort seine Arbeit als Theologieprofessor wieder auf. 1525 heiratete Luther die ehemalige Nonne Katharina von Bora. Im Jahr 1530 fand der Reichstag in Augsburg statt, an dem Luther wegen der gegen ihn verhängten Reichsacht nicht teilnehmen konnte. Auf diesem Reichstag wurde das „Augsburger Bekenntnis“ verlesen und die evangelischen Reichsstände verließen den Reichstag. Die Übersetzung der Bibel vollendete Luther im Jahr 1536.
Neben all dem, was Luther bewirkt hat, müssen auch manche Aspekte, wie zum Beispiel seine Schriften gegen die Juden und seine Einstellung in den Bauernkriegen durchaus kritisch betrachtet werden.